Forschungsschiff Robert Lauterborn

(c) Inka Reiter, 2018

Unser Forschungsschiff ist benannt nach dem Freiburger Professor, Hydrobiologen und Erforscher des Rheinstroms, Prof. Dr. Robert Lauterborn (Emeritierung 1935). Das Schiff selbst und dessen Umbau zum Forschungsschiff (Arbeitsdeck mit Kränen, Hydraulik, Drehstrom, zwei Laborräume) war ein Geschenk der Landesregierung Baden-Württemberg anlässlich der Einweihung des Limnologischen Instituts in Konstanz im Jahr 1971. Neben den Arbeitsgruppen des Instituts steht es auch allen weiteren Forschenden an der Universität Konstanz zur Verfügung sowie Kooperationspartner an anderen Instituten oder Einrichtungen für Forschungsfragen und Probenahmen im Kontext Ökosystem Bodensee. Liegeplatz ist der Konstanzer Hafen Klein Venedig (Außenmole).

Die Schiffsdaten in Kürze:
Baujahr - 1955 als Fahrgastschiff
Umgebaut zum Forschungsschiff - 1970
Länge ü. A. - 22,40 m
Breite - 4,65 m
Tiefgang - 1,30 m
Maximal zulässige Personenzahl - 25


(c) Inka Reiter, 2018

Die Besatzung besteht aus wenigstens zwei Personen, dem Schiffsführenden - mit mindestens Schifferpatent Kategorie C - und einem Gehilfen (Festmacher) - mit mindestens Schifferpatent Kategorie A.

Bei den Routine-Ausfahrten ist mindestens ein/e Technische/r Angestellte/r mit an Bord des Schiffes für die umfangreichen Probenahmen (Zählproben für Rotatorien, Bakterien, Phytoplankton, Ciliaten, Crustaceen; Gesamt-DNA Proben verschiedener Größenklassen; Chlorophyll, Calcit, ggf. Cyanotoxine, etc.) und das Aufarbeiten der Proben.


(c) David Schleheck, Limnological Institute, University of Konstanz

Es kommen auch verschiedene Multiparametersonden zum Einsatz, um Tiefenprofile der Wassersäule aufzuzeichnen (0 - 100m Tiefe; Temperatur, pH, Sauerstoff, Leitwert, Redoxpotential, Trübung, UV-Nitrat-N, PAR, Chl-a-, Phycocyanin- und Phycoerythrin-Fluoreszenz), welche direkt an Bord des Schiffes ausgewertet werden, um über weitere Probenahmen aus gezielten Tiefenstufen zu entscheiden (z. B. gezielte Beprobung des Chloropyll-a Maximums und ggf. Phycoerythrin-Tiefenmaximums).


(c) David Schleheck, Limnological Institute, University of Konstanz

Zudem können Kerne des sehr fein geschichteten See-Sediments durch Sedimentkerngeräte (Schwerelot, gravity corer) beprobt werden für mikrobiologische Untersuchungen und paläolimnologische Umwelt-DNA (eDNA) Analysen. Die Sedimentoberfläche kann ebenso über eine Kamera mit Scheinwerfer gefilmt werden, um das Vorkommen der Quagga-Dreikantmuschel oder von anderem Bewuchs, wie Wasserpflanzen oder Biofilme, auf dem Seegrund zu dokumentieren.


WO und WANN

Routine-Ausfahrten in den Überlinger See vor Wallhausen: Donnerstags - 14-tägig.
Ausfahrten zum Untersee oder in andere Seeteile: Nach Bedarf / Jahreszeit.

Forschende der Universität Konstanz und Kooperationspartner von anderen Instituten und Einrichtungen sind herzlich willkommen zur Mitfahrt und Nutzung des Schiffs für eigene Probenahmen und kontaktieren bitte Prof. Dr. David Schleheck, verantwortlich für die Organisation der Ausfahrten.