Keynote Globaler Wandel und biologische Vielfalt

Gemeinsam mit unseren Gästen wollen wir das Thema Globaler Wandel und biologische Vielfalt diskutieren.

Sprecher

Sonja Jähnig

Sonja Jähnigs Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen des globalen Wandels in Flussökosystemen, wobei sie Hydrologie, Ökologie der Lebensgemeinschaften, Naturschutz sowie ökologische und Habitat-Modellierungsansätze kombiniert. Die Analysen reichen von Flussabschnitten und Einzugsgebieten über kontinentale Flussnetzwerke bis hin zu Auswirkungen auf globaler Ebene, wobei verschiedene Organismengruppen von Wirbellosen über Fische bis hin zur Süßwasser-Megafauna untersucht werden.

CV: Nach ihrer Promotion an der Universität Duisburg-Essen war sie als Postdoc am Hydrobiologischen Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Wuhan und am Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt tätig. Dr. Jähnig ist seit 2014 Forschungsgruppenleiterin am IGB und seit 2020 Professorin für Aquatische Ökogeographie an der Humboldt-Universität. Seit diesem Jahr ist sie Abteilungsleiterin der Abteilung Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme.

Núria Bonada

Núria Bonada is a Serra Húnter Associate Professor at the University of Barcelona, head of the FEHM reaserach group (Freshwater Ecology, Hydrology and Management), and the president of the Iberian Limnological Society (AIL). She has focused her research on the ecology of river ecosystems, combining fundamental, applied, and social aspects. In particular, she has been interested in understanding the effects of natural and anthropogenic disturbances on freshwater biodiversity to improve river conservation and management worldwide, and how citizens can contribute to this research and benefit from it. Her studies have been conducted in different river ecosystems of the world and at different scales (continental, regional, local) but in particular on intermittent rivers and in Mediterranean regions. Despite intermittent rivers occupy a large portion of the global river network, are ecologically unique, and are expected to be more common in the future, she has shown that there are still many research gaps and are poorly recognised by managers and the public to propose successful adaptive management plans. In particular for Mediterranean rivers, where drying has triggered many evolutionary adaptations and are especially diverse, she has shed some light on (1) how this biodiversity is organised in space and time to cope with drying, (2) how human activities are jeopardizing Mediterranean rivers, (3) how these rivers should be managed to halt biodiversity loss and ensure healthy ecosystems, and (4) how we can effectively engage citizens in research and management.

Mario Sommerhäuser

Mario Sommerhäuser ist angewandter Limnologe und leitet bei Emschergenossenschaft / Lippeverband, dem größten öffentlichen Wasserwirtschaftsverband in Deutschland, die Abteilung ‚Fluss und Landschaft‘. Zum Aufgabenfeld gehören alle landschafts- und gewässerökologischen Themen beim Emscher-Umbau und der ökologischen Entwicklung der Lippe. Die Abteilung treibt das Thema Biodiversität in der Wasserwirtschaft voran, mit Maßnahmen auf allen eigenen Anlagen und Flächen sowie in der Region. Partizipation, Citizen Science und die Erfassung der Ökosystemleistungen sind wichtige Instrumente zur Zielerreichung. Zwei größere F+E-Projekte sollen aktuell Innovationen für die Wasserwirtschaft erbringen: KliMaWerk als BMBF-Vorhaben zur Erhöhung der Resilienz der vom Klimawandel betroffenen Gewässer und MERLIN als wichtiger Impuls zur Steigerung der Effizienz von Gewässerrenaturierungen im Bereich Biodiversität, Artenschutz und Partizipation.

CV: Mario studierte Biologie, Ökologie und Philosophie in Essen und promovierte über Temporäre Gewässer im Tiefland. Fachliche Schwerpunkte sind die Gewässertypisierung und -renaturierung. Im Gewässerschutz ist Mario seit vielen Jahren als Berater in Brasilien und im Balkanraum sowie als Dozent an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe aktiv.

Daniel Hering

Forschungsschwerpunkte sind die Effekte multiper Stressoren, Gewässerbewertung und Renaturierung. Zum Thema multiper Stressoren führen wie Freilanduntersuchungen und Experimente im SFB RESIST durch. Im Bereich der Gewässerbewertung haben wir das Perlodes System entwickelt, anhand dessen Fließgewässer mit dem Makrozoobenthos bewertet werden können. Die Anwendung ist Browser-gestützt möglich (www.gewaesser-bewertung-berechnung.de) - fast 1000 Benutzer haben sich mittlerweile registriert. Im Bereich Renaturierung leiten wir das EU-Projekt MERLIN (www.project-merlin.eu), in dem der Erfolg 17 großer Maßnahmen überprüft wird und das upscaling von Renaturierungen vorbereitet wird.